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Pakt für Pflege - Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms "Pflege vor Ort"im Amt Biesenthal-Barnim
Bessere Lebensbedingungen lassen die Menschen immer älter werden und die Generationenpyramide hat sich stark verändert, die Thematik „Pflege von Angehörigen“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. Immer weniger junge Leute stehen der Pflege immer mehr Älterer gegenüber. Somit kann die Doppelbelastung, die durch Job/eigene Familie/Pflege Angehöriger entsteht, schnell zur großen Belastung werden.
Die Pflege der Zukunft ist angesichts des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen. Die Landesregierung hat im Herbst 2015 begonnen mit einer Pflegeoffensive einen Beitrag zu leisten, die künftige Pflegeversorgung in Brandenburg zu sichern und die Politik des aktiven und gesunden Alterns fortzusetzen.
„Die meisten Menschen möchten im eigenen Zuhause und im vertrauten Wohnumfeld alt werden. Mit zunehmendem Alter und abnehmender Mobilität stellen sich aber Fragen: Wer hilft mir, wenn ich nicht mehr alleine einkaufen gehen kann? Wie erreiche ich die nächste Arztpraxis? Solche Fragen können am besten vor Ort gelöst werden. Dafür brauchen wir kleine, dezentrale Lösungen – passgenau und flexibel, denn das Leben der Menschen spielt sich vor allem in den Kommunen ab. Mit der neuen Förderung wollen wir Ideen unterstützen, die für konkrete Bedarfe in Dörfern und Stadtteilen praxisnahe Lösungen entwickeln. Damit wollen wir gleichzeitig gute Beispiele landesweit bekannt machen und zum Nachahmen anregen.“ (Auszug aus der Pflegeoffensive des Landes Brandenburg, Okt. 2015)
Der „Pakt für Pflege“ ist nun die Fortführung der Pflegeoffensive des Landes Brandenburg. Die Pflegeoffensive wurde im Herbst 2015, basierend auf den Ergebnissen der Brandenburger „Fachkräftestudie Pflege“, gestartet. Schwerpunkte sind die Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger, die Unterstützung lokaler Akteure bei der Gestaltung altersgerechter Sozialräume sowie die Verbesserung der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege und qualifikationsgerechter Einsatz der Pflegefachkräfte.
Ziel aller Maßnahmen ist es, älteren und pflegedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld und qualifizierte gute Pflege zu gewährleisten, sowie ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Mit dem Förderprogramm "Pflege vor Ort" sollen Maßnahmen der kommunalen Pflegepolitik zur Stärkung der Pflege vor Ort in den Kommunen gefördert werden. Ziel ist die Unterstützung der Pflege in der Häuslichkeit und die Stabilisierung ambulanter Pflege im Land Brandenburg.
Nach dem „kommunalen Pflegedossier“ der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) wird der Anteil der Menschen, die 75 Jahre und älter sind, stetig zunehmen. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt.
Ämtern sowie amtsfreien Städten und Gemeinden stehen hierbei im Rahmen des Förderprogramms „Pflege vor Ort“ Fördermittel für folgende Zwecke zur Verfügung:
- Maßnahmen zur Unterstützung eines selbständigen Lebens Pflegebedürftiger und deren Angehöriger
- Maßnahmen zur Einbindung Pflegebedürftiger in die örtliche Gemeinschaft
- Maßnahmen um Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern, zu verringern oder zu vermeiden.
Dem gesamten Amt Biesenthal-Barnim stehen aus diesem Förderprogramm rund 48.000 € zur Verfügung. Der Eigenanteil liegt bei 20% und damit bei rund 12.000 €. Damit stehen insgesamt Mittel in Höhe von rund 60.000 € zur Verfügung. Grundsätzlich wäre es möglich gewesen, dass jede einzelne Kommune des Amtes Biesenthal-Barnim Fördermittel für mögliche Maßnahmen beantragt.
Ziel war es jedoch, die Mittel so einzusetzen, dass alle Gemeinden des Amtes Biesenthal-Barnim von diesem Förderprogramm partizipieren.
Der momentan wichtigste Baustein stellt hierbei die Bedarfsermittlung in allen Kommunen des Amtes Biesenthal-Barnim dar. Hierbei sollen mit den örtlichen Akteuren die Bedarfe, welche sich aus dem Personenkreis der zu Pflegenden, der Pflegenden sowie Menschen, die kurz vor einer Pflegestufe stehen, eruiert und daraus Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden. In einem weiteren Schritt werden die Maßnahmen, welche sich aus den Bedarfen ergeben haben, umgesetzt.
Die Einbindung der örtlichen Gemeinschaft, angefangen bei den kommunalen Vertretern, wie den ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, den Stadtverordneten und Gemeindevertretern, Ausschussmitgliedern, Vereinen, Akteuren der freiwilligen Feuerwehr, Ortsgruppen und allen ehrenamtlich Helfenden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern, ist hierbei unerlässlich. Die Hinweise und Anregungen aus diesen Bereichen sind wertvolle Richtungslenker in jeder einzelnen Kommune und helfen dabei, die Maßnahmen genau auf den Bedarf auszurichten.
Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Bereich Altenhilfe, hat hierzu ein umfassendes Konzept vorgelegt. Die Vorgehensweise bei der Bedarfsermittlung sowie auch die sich daraus ergebenden möglichen Handlungsfelder wurden klar strukturiert und mit einem konkreten Bezug auf das Förderprogramm dargelegt. Mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal erhalten wir einen Vertragspartner, welcher auf dem Gebiet der Altenhilfe und damit auch in Bezug auf Pflegebedürftigkeit eine hohe Fachkompetenz mitbringt. Das Unternehmen kennt die Förderrichtlinie, arbeitet bereits mit umliegenden Kommunen im Rahmen dieses Förderprogramms zusammen und kennt daher die inhaltlichen Anforderungen sehr genau. Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus fachlich qualifizierten Mitarbeiter*innen, wie Krankenschwestern, HeilerziehungspflegerInnen, Verwaltungsfachkräften, SozialassistentInnen, staatlich anerkannte ErzieherInnen, Dipl.-SozialpädagogInnen etc. werden aktiv an der Koordinierung und Durchführung der Maßnahmen in Bezug auf den Pflegepakt des Landes Brandenburg im Rahmen des Förderprogramms „Pflege vor Ort“ beteiligt sein, koordiniert im Amtsbereich Biesenthal-Barnim durch Frau Gleich.
Der Amtsdirektor des Amtes Biesenthal-Barnim Andre Nedlin, Frau Reinhardt-Jess, stellvertretende Amtsdirektorin, Frau Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin der Altenhilfe sowie Frau Gleich, zuständige Projekt-Koordinatorin für den Amtsbereich Biesenthal-Barnim als Vertreterinnen der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal unterschrieben am gestrigen Montag den Dienstleistungsvertrag, um das Projekt sofort starten lassen und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinden und der Stadt Biesenthal einen kompetenten Ansprechpartner bieten zu können.
v.l.: Frau Reinhardt-Jess, stellv. Amtsdirektorin; Frau Gleich, Projektkoordinatorin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal für den Amtsbereich Biesenthal-Barnim und Frau Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin Altenhilfe der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal sowie Amtsdirektor Andre Nedlin beim Unterzeichnen des Dienstleistungsvertrages am 4. April 2022