Historisches der Gemeinde Marienwerder
Die Entstehung von Marienwerder ist auf einer Verordnung - "Ergreifung von Maßregeln zur Verbreitung des Spinnens auf dem Lande" - von König Friedrich II. aus dem Jahre 1750 zurückzuführen.
Im Jahre1754 muss es gewesen sein, als Friedrich II eine Verordnung zum Bau eines Spinnerdorfes namens Marienwerder für 50 Familien erließ. Eine Gründungsurkunde ist noch nicht aufgefunden. Andere Zeitdokumente aber beziehen sich auf diese Verordnung..
1755 zogen die ersten Familien in die neuen Häuser ein. Jedoch vom Spinnen konnten sie kaum leben und so mussten sie sich nach Alternativen umsehen.
Zu ihrem Glück wurde Anfang 1800 der Zwang zur wenig ertragreichen Wollspinnerei aufgehoben. Die Marienwerderaner nutzten die Chance, dass ihr Ort dicht am Finowkanal lag, - der damals wichtigsten und verkehrsreichsten Wasserstraße Preußens –. So entwickelte sich Marienwerder zu einem Schifferdorf.
Der Finowkanal wird auch noch heute genutzt. Naturfreunde finden Möglichkeiten für Rad-, Wasser- und Fußwanderungen. Zwischen Leesenbrücker und Grafenbrücker Schleuse können Tierliebhaber Biber, Fischotter und viele Vogelarten bewundern.
Auf der Grundlage des Programms der Dorferneuerung wurden Ende der 90ger und Anfang der 2000er Jahre Straßen und der Kirchplatz ausgebaut. Schule, Kindertageseinrichtung und das Sport- und Gemeinschaftszentrum sind modernisiert worden. Die Feuerwehr erhielt ein neues Gerätehaus.
Das ehemalige Schulzenhaus in der Biesenthaler Straße wurde vermutlich 177 0 errichtet
Für das älteste noch erhaltene Gebäude von Marienwerder hielt 2005 Roland Gabsch von der Unteren Denkmalbehörde des Kreises Barnim das halbe Spinnerhaus (Biesenthaler Str.16).
Original von damals die Traufe aus Holz. Foto in der Broschüre 250 Jahre Marienwerder
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ältestes Gebäude in Marienwerder |
Finowkanal |
Ältestes Haus |
Ruhlsdorf
Ruhlsdorf wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt und blickt auf eine interessante Geschichte zurück. Noch heute findet man typische Gehöfte mit traufständigen Wohnhäusern und giebelständigen Stallungen. Die Kirche ist wahrscheinlich das älteste Gebäude im Dorf. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Sie ersetzt eine Fachwerkkirche aus dem Jahre 1663. Der Saal ist in quadratischer Bauweise errichtet und hat als Besonderheit eine Einzeigeruhr im Kirchturm. Grundsätzlich sind alle Uhren in dieser Zeit mit einem Zeiger gebaut worden, denn in geruhsamer Zeit zählte nur "die Stunde des Tages". In größeren Minutenabständen ist die Zeitablesung möglich wie es von Sonnenuhren bekannt ist.
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Kirche in Ruhlsdorf |
Sophienstädt
Die Entstehung von Sophienstädt begann mit einem Vorwerk, das nach 1700 durch die Herrschaft von Lanke und Prenden, die Familie von Sparr oder von Happe, angelegt wurde. Unbekannt ist jedoch woher Sophienstädt seinen Namen erhielt. Im Jahre 1736 übernahm Baron Wilhelm von Happe den Grundbesitz von Lanke und alle Ländereien und vergrößerte Sophienstädt auf eigene Kosten. Häuser für Büttner, Garnweber, Färber, Tagelöhner und natürlich auch ein Dorfkrug sind geschaffen worden. Gottfried Nürnberg (geb. am 01.01.1735) gehörte zu den ersten Ansässigen in Sophienstädt. Seine Nachkommen leben noch heute in Sophienstädt. Zweifelsohne ist Sophienstädt Stück für Stück gebaut worden. Ein Rückschlag für die Erweiterung von Sophienstädt war das Großfeuer im Jahre 1824, das viele Fachwerkhäuser zerstörte. Es wurden jedoch alle Häuser wieder neu errichtet worden.
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Kirche in Sophienstädt |